Heidi (2008)

Pirmin Breu

Heidi (2008) © Pirmin Breu / Heidiseum
Annäherungsversuche

Der Schweizerische Streetartkünstler Pirmin Breu entdeckte während seiner Ausbildung als Schriften- und Reklamemaler neue Trägermedien wie Leinwand und PVC und experimentierte schon als Jugendlicher mit Schablonen und Farben. Die ersten Gehversuche als Sprayer macht Breu mit zwölf. Dass 1996 sein Bild die Einladungskarte der «Graffiti Art» in Zug (Schweiz) ziert, zeigt, dass die damalige Szene seine Arbeiten honoriert. 1998 sprayt Breu einen Wholecar auf einem ausrangierten Subway in New York City. Weitere Hot Spots folgen. Über die Jahre hinweg entwickelt Breu seine eigene Spray- und Maltechnik, inspiriert durch Aufenthalte in Mexiko, den USA, Argentinien und Thailand. 2003 fusionieren seine Characters zu einem Protagonisten, der sich fortan durch seine Weltschmerzen kämpft und dabei seltsam unbeschwert wirkt.

Aus den Spraydosen von Pirmin Breu entweicht nicht einfach Farbe, sondern Leben in Form quicklebendiger Wesen, die Breu liebevoll «meine Menschen» nennt. Wenn sie springen, tanzen, hüpfen oder Kopf stehen, sprühen sie vor Lebensfreude und haben eine Ursprünglichkeit an sich, die sie trotz ihrer reduzierten Linienführung sympathisch macht. Eine der stärksten Bild-Interpretationen von Breu ist «Heidi» – anspielungsreich, witzig, hintersinnig.

«Heidi» entstand in einer Serie, welche Pirmin Breu 2008 produzierte und Ende Oktober in der Einzelausstellung «Street Art» in der Galerie Ralph Schriever in Köln präsentierte. Breu wählte 23 Figuren aus der Literatur- und Cartoongeschichte , die seine Jugend prägten. Im März 2010 wurde die Serie auch in der Urban Gallery GT29 in Villars sur Glàne (Schweiz) gezeigt.